1. Von Israel nach Ecuador


Es liegen ca. 12 300 km zwischen diesen beiden Ländern. Eine Reise per Bahn, Auto etc. ist zwar möglich, kostet jedoch viel, viel Zeit und … ein großer Teil muss zusätzlich mit dem Schiff bewältigt werden. Es gibt Menschen, die auf diese Weise die Welt in ihrer bunten Vielfalt erleben wollen. Ein junges Paar aus den Niederlanden hat mir von ihrem Weg nach Südamerika berichtet: viele Abenteuer und ein wunderbares Erlebnis. Ich hatte bisher nicht die Möglichkeit und meist auch andere Prioritäten und mache diese Reise mit dem Flugzeug.

Die Flugroute verläuft über die Niederländischen Antillen und wir landen in Curacao, von wo aus es nach einer Stunde Aufenthalt weiter geht nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Am frühen Morgen nach einer fast schlaflosen Nacht – verursacht durch die Aufregung, den Jetlag und das unbequeme Sitzen im Flieger – werde ich sehr fürsorglich von meiner Freundin am Flughafen erwartet. Sie regelt die Einreiseformalitäten mit dem Angestellten schnell und unbürokratisch und wir machen uns auf den Weg in ihr Haus, meinem Ausgangspunkt für die nächsten Wochen. Erste Eindrücke dieser auf den Fundamenten einer alten Inka-Siedlung errichteten Hauptstadt, mit auf 2850 m über dem Meeresspiegel zweithöchstgelegenen Stadt der Welt, stürmen während der Autofahrt auf mich ein. Bei einem Kaffee mit der ausgezeichneten ecuadorianischen Schokolade werden die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht. Ich empfinde es immer ein wenig wie „heimkommen“, wenn ich am Flughafen/Bahnhof von Familienmitgliedern, Freunden oder guten Bekannten in Empfang genommen werde. Bereits der Flug versetzt mich in eine euphorische Stimmung, an der ich meine Mitpassagiere gern teilhaben lasse. Kurze Beschreibungen derer, die mich erwarten, belanglose Anekdoten und die Vorfreude auf Neues in einem mir bisher fremden Land, lassen die Stunden im wahrsten Sinn, im Flug vergehen.

Vor der Planung, wann, wohin und wie, gibt es eine Suppe aus Quinoa. Dieses Andenkorn ist durch seine Zusammensetzung ein sehr hochwertiges Nahrungsmittel, welches in punkto biologischer Wertigkeit sogar höher eingestuft wird als Sojabohnen und Getreide. Es ist eine seit 5000 Jahren in den Anden beheimatete Kulturpflanze und gedeiht bis in Höhen von 4200. Als Dessert gibt es einen Salat aus den landestypischen Früchten genannt „Come y Bebe“:

Quinoasuppe mit Mais, Kartoffeln und Avocado

Quinoa-Mais-Suppe
  • 1 mehlige Kartoffel
  • Öl zum Frittieren, Salz
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Butter
  • 1 Zwiebel und 3 Knoblauchzehen feingehackt
  • 1 EL Sumach (noch aus Israel)
  • 1 rote Peperoni, klein gehackt ohne Kerne
  • 100 g Quinoa
  • 150 g Mais (TK oder aus der Dose)
  • 1 l Gemüsebrühe
  • 125 g Sahne
  • Salz und Pfeffer
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • 1 EL Schnittlauchröllchen
  • 1/2 Avocado, gewürfelt

Die Kartoffel in etwa streichholzdicke Streifen schneiden, sofort mit kaltem Wasser abspülen und auf einem Küchenhandtuch gut abtrocknen. Die Streifen in 175 Grad heißem Öl portionsweise knusprig frittieren, herausnehmen und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen, salzen (alternativ: Flädle).

Für die Suppe Butter und Öl erhitzen und die Zwiebeln und den Knoblauch darin weich dünsten, den Sumach und die Peperoni zugeben und mitgaren, die abgespülte Quinoa dazu und 5 Minuten anrösten, den Mais kurz mit anbraten. Alles mit Brühe und Sahne ablöschen und etwa 45 Minuten sanft köcheln bis die Quinoa weich ist und die Suppe etwas eingedickt ist, salzen. Einen Teil der Kräuter und der Kartoffelstreifen oder Flädle untermengen, mit dem Rest und etwas Aji (scharfe rote Chilisauce, nach Geschmack) garnieren, die Avocadowürfel getrennt dazu reichen.

Alternativ zu den frittierten Kartoffelstreifen habe ich aus Pfannkuchenteig Flädle (=Frittaten) hergestellt und zur Suppe gegeben. Hier das Rezept:

  • 125 g Mehl
  • 1 Ei
  • 1/4 l Flüssigkeit (halb Milch, halb Wasser)
  • Salz
  • Fett zum Ausbacken

Aus den Zutaten einen dünnen Teig herstellen und in heißem Fett dünne Pfannkuchen backen. Erkaltet diese aufrollen und in dünne Streifen schneiden.

Fruchtsalat (Come y Bebe)

  • Je eine halbe Ananas und Papaya in kleine Stücke geschnitten
  • Mango- und Wassermelonenstückchen nach Belieben
  • 5 oder mehr ausgepresste Orangen (der Saft soll die Obststückchen bedecken)
  • 3 Bananen
  • 50 g Walnüsse, zerkleinert
Fruchtsalat – Come y Bebe

Alles mischen (wer mag etwas süßen) und 30 Minuten kühl stellen, in Gläser füllen und mit etwas geschlagener Sahne servieren. Dieser Obstsalat ist in Ecuador Hauptbestandteil des Frühstücks und ist mittlerweile auch zu Hause eine vitaminreiche Beigabe, wenn auch meist nicht mit exotischen, sondern regionalen Früchten.

Der erste Ausflug geht auf den Panecillo (das Brötchen), ein kleiner Berg mitten in Quito. Davon im nächsten Beitrag – für heute einen guten Appetit und Adios!


6 Antworten zu “1. Von Israel nach Ecuador”

  1. Rezept ist ausgedruckt – vielen Dank! Morgen gibt es bei Benno und mir erst einmal wieder Wirsing, nach langer Zeit. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

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