16. Tel Aviv/Yafo (Jaffa)


Weiter geht es nach Tel Aviv/Yafo, der sowohl größten und provisorischen Hauptstadt nachdem David Ben Gurion 1948 die Unabhängigkeit Israels proklamiert hatte. Für einige Staaten darunter die USA ist mittlerweile Jerusalem die Hauptstadt Israels.

Impressionen aus Tel Aviv/Jaffa

Diese offene und quirlige Weltstadt mit ihrem eigenen mediterranen Flair in Yafo/Jaffa, der ältesten Hafenstadt der Erde, und dem neuen, erst vor ca. 100 Jahren entstandenen Tel Aviv (= Hügel des Frühlings) ist allein schon eine Reise wert. Mittlerweile hat diese Doppelstadt ca. 400 000 Einwohner und ist sowohl die wirtschaftliche, als auch die kulturelle Metropole des Landes.

Der Besuch von zwei Museen liegt uns besonders am Herzen. Hier in Tel Aviv können wir unsere Neugier auf die vielen jüdischen Festtage und deren Rituale im HaAretz-Museum wecken und sogar teilweise befriedigen. Zusammen mit dem Nahum Goldmann-Museum der jüdischen Diaspora wird uns sehr viel über die Geschichte Israels vermittelt.

Eine nähere Erkundung in Tel Aviv ist uns zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht möglich – das Ziel der Reise, Jerusalem, wartet. Ich nehme mir fest vor, diese Stadt mit ihrem Mut zum Leben und der sprühenden Lust zu einem späteren Zeitpunkt zu besuchen und all das was im Augenblick nicht möglich ist, nachzuholen.

Was ich mit Tel Aviv schon jetzt verbinde, ist die Einladung einer befreundeten Familie meines Sohnes zum Abendessen. Vom Hausherrn selbst wurde fantastisch gekocht und sowohl er, als auch die Hausherrin sind unterhaltsame, interessierte und sehr liebenswürdige Gastgeber.

Hier ihr Menü, das mit vielen Anekdoten zusätzlich gewürzt und von einem exzellenten israelischen Rotwein aus den Trauben der Weinberge des Yatir Forests gekrönt wurde.

Die Anpflanzungen dort, zu denen Weingärten und auch verschiedene Straucharten gehören, sollen die Ausbreitung der Desertifikation, der Wüstenbildung, nördlich von Be’er Scheva stoppen. Sie reduzieren, wie wir es auch aus anderen heißen Gegenden kennen, die Verdunstung der seltenen Niederschläge und binden Kohlendioxid aus der Luft.

Hähnchenpfanne mit Bulgur

  • 1 Hähnchen (ca. 1,3 kg)
  • Salz, Pfeffer (aus der Mühle)
  • Paprikapulver
  • 500 g Tomaten
  • 2 Knoblauchzehen
  • frischen Thymian
  • 4 EL Olivenöl
  • 200 ml trockenen Weißwein
  • etwas Hühnerbrühe zum Aufgießen
  • 100 ml Sahne

Hähnchen waschen, trocknen und in viele kleine Stücke zerteilen, salzen, pfeffern und mit Paprikapulver einreiben (Gewürze vorher mischen). Thymianblättchen von den Stielen zupfen, Stiele zusammenbinden und mit in den Bräter geben.

Fleisch in heißem Öl anbraten, Thymian dazugeben (einige Blättchen zurückbehalten und vor dem Servieren zum Gericht geben), Wein angießen und im Bräter auf dem Boden des vorgeheizten Ofens bei 225 Grad 10 Minuten schmoren. Inzwischen Tomaten häuten, würfeln und zum Hähnchen geben, 30 Minuten weiter schmoren, ab und zu mit Bratfond begießen.

Temperatur auf 250 Grad hochschalten, Sahne zugeben und auf der mittleren Schiene 10 Minuten bräunen.

Restliche Thymianblättchen dazugeben und im Bräter servieren.

Bulgur (orientalisch)

  • 200 g Bulgur
  • 1 große Zwiebel
  • 1 großen Bund Petersilie
  • einige Blätter Minze (nach Geschmack)
  • je 4 EL Olivenöl und Zitronensaft
  • ½ Salatgurke
  • 1 rote Paprikaschote
  • 3 Tomaten
  • 1 Salatkopf

Bulgur waschen, ca. 8 Minuten in der doppelten Wassermenge leise köcheln lassen und danach mit der Zwiebel, Petersilie und Minze (alles klein gehackt) mischen, ebenso Gurke, Paprikaschote und Tomaten klein geschnitten zusammen mit Öl und Zitronensaft hinzu fügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und ca. 2 Stunden durchziehen lassen. Auf den geputzten und gewaschenen Salatblättern anrichten und servieren.

Hähnchenpfanne mit Bulgur

Und hier ein sephardisches Hähnchenrezept: Hähnchen-Soffritto. Es steht dem vorhergehenden aschkenasischen Hähnchen in keiner Weise nach, benötigt jedoch eine längere Garzeit. Dieses Rezept ist dem wunderbaren Kochbuch „Jerusalem“ von Ottolenghi/Tamimi entnommen.

Ich kann bei dieser Gelegenheit die immer wieder auftauchenden Bezeichnungen: Aschkenasen, Sepharden, Mizrachim kurz erläutern.

Bei den ersteren handelt es sich um Juden osteuropäischer Herkunft, die zweiten sind Juden und deren Nachfahren von der iberischen Halbinsel und als Mizrachim werden in Israel Juden bezeichnet, die aus Asien, dem Nahen Osten, aus arabischen und anderen muslimischen Ländern stammen.

Eva Illouz, Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität von Jerusalem stellt die Unterschiede dieser Ethnien und die damit einhergehenden Probleme sehr gut und ausführlich in ihrem Buch „Israel“ dar.

Hähnchen-Soffritto

  • 1 EL Sonnenblumenöl
  • 1 Freilandhähnchen geviertelt
  • 1 TL Paprikapulver edelsüß
  • ¼ TL gem. Kurkuma
  • ¼ TL Zucker
  • 2 ½ TL Zitronensaft
  • 1 große Zwiebel, geschält und geviertelt
  • Sonnenblumenöl zum Fritieren
  • 750 g vorwiegend festkochende Kartoffeln,
  • geschält und in 2 cm große Würfel geschnitten
  • 15 Knoblauchzehen
  • Salz, schwarzer Pfeffer

Öl in einem großen Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen. Die Hähnchenteile mit der Hautseite nach unten ca. 4 – 5 Minuten anbraten bis sie goldbraun sind. Mit Paprika, Kurkuma, Zucker, 1/3 TL Salz, 1 kräftige Brise Pfeffer und 1 ½ EL Zitronensaft würzen, dann wenden. Die Zwiebel zufügen und das Hähnchen zugedeckt etwa 1 ½ Stunden bei geringer Hitze im eigenen Saft garen. Es sollten immer ca. 0,5 cm Flüssigkeit im Topf sein, ggf. kochendes Wasser nachgießen.

Nach 30 Minuten Garzeit die Kartoffeln mit dem Knoblauch portionsweise in etwa 6 Minuten bei mittlerer bis starker Hitze knusprig frittieren. Mit einem Schaumlöffel herausheben, auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Salz bestreuen.

Das Fleisch nach 1 Stunde Garzeit herausnehmen, Kartoffeln und Knoblauch hinein geben und in der Flüssigkeit wenden. Nun die Hähnchenteile darauf legen und noch 30 Minuten weiter garen bis sich das Fleisch von den Knochen löst und die Kartoffeln die Flüssigkeit aufgesogen haben. Mit dem restlichen Zitronensaft beträufeln und mit Fladenbrot servieren (nichts für Kalorienzähler).

Hähnchen-Sofritto

Nächste Woche werde ich nach so viel Fleisch alle Rezepte „nur“ alphabetisch auflisten unter Angabe des jeweiligen Beitrages um ihnen/dir das Suchen zu erleichtern – falls doch das eine oder andere Gericht nachgekocht werden soll. Wiederum eine Woche darauf folgt der zweite Teil meiner Reise – ich bin in Jerusalem angekommen.


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