
Zu Schawuot (woertlich der Plural der Woche שבוע), dem jüdischen Pfingsten, werden nach altem Brauch Quarkspeisen und kein Fleisch gegessen.
Böse Zungen behaupten zu Schawuot liefen alle Rindviecher zum Berge Sinai um sich die Tafeln mit den 10 Geboten aufbürden zu lassen. Es gab also im Lager der Hebräer keine Rindviecher mehr und als Folge davon kein Fleisch.
Das nachfolgende Rezept erinnert an diese alte Geschichte, die sicher nicht nur das Verhalten der Kühe widerspiegelt.
Quarktorte ohne Boden
- 800g Magerquark,
- 5 mittelgroße Eier
- Saft und abgeraspelte Schale einer unbehandelten Zitrone
- 140g Zucker, 1 Prise Salz
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 200g weiche Butter
- 80g Weizengrieß
- 1 Päckchen Backpulver
- Butter und Grieß für die Backform
Den abgetropften Quark mit dem Eigelb, Saft und Schale der Zitrone, der Hälfte des Zuckers, Vanillezucker, Salz und der weichen Butter cremig rühren. Grieß und Backpulver mischen. Eiweiß mit dem restlichen Zucker steif schlagen. Beides unter die Quarkmasse heben, nicht rühren. Boden und Rand der Springform mit Butter ausstreichen und mit Grieß ausstreuen. Masse einfüllen und glatt streichen.
Bei 190 Grad ca. 60-70 Minuten backen. Evtl. die letzten 10 Minuten (falls der Kuchen an der Oberfläche zu dunkel wird) mit Alufolie abdecken. Er ist fertig, wenn an einem Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt.

Schawuot, das jüdische Erntedankfest wird ebenso wie Pfingsten 50 Tage nach dem Pessachfest gefeiert. Es erinnert an die 10 Gebote, die Moses auf dem Berg Sinai empfangen hat.
Die Christen feiern gleichzeitig die Herabkunft des Geistes auf die Jünger Jesu und Schawuot wurde bei ihnen zum Pfingstfest.
Rugelach
stammen aus Polen und werden traditionell eigentlich zu Chanukka חנכה gegessen. Wir essen sie gern zu den verschiedensten Festen, da sie relativ einfach herzustellen sind und auch 1 – 2 Tage im voraus gebacken werden können.
- 115 g ungesalzene Butter
- 115 g Quark 40 % Fett
- 1 EL Zucker
- ½ TL Salz
- 1 Ei
- ca. 250 g Mehl
- ca. 250 g geschmolzene Butter
- 250 g Rosinen
- 130 g Walnüsse gehackt
- 225 g Puderzucker
- 2 – 3 TL gemahlenen Zimt
Butter und Quark cremig rühren, Zucker, Ei und Salz unterrühren. Nach und nach das Mehl unterheben bis der Teig mit den Händen bearbeitet und ausgerollt werden kann. Nun zu einer Kugel formen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Den Ofen auf 180 Grad vorheizen
Den Teig in 6 Portionen teilen und jede zu einer 3 mm dicken Scheibe ausrollen. Mit geschmolzener Butter, Rosinen, Nüssen und etwas Zimt und Zucker bestreuen. Jede Scheibe nochmal in 6 Stücke schneiden und zur Spitze hin aufrollen. Mit zerlassener Butter bestreichen, 15-30 Minuten hellbraun backen, auskühlen lassen und vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen. Sie schmecken auch mit zerlassener Kuvertüre besprenkelt sehr lecker.

Wir finden zu Pfingsten in unseren Breitengraden ähnlich den hebräischen „Rindviechern“ einen Brauch um den geschmückten „Pfingstochsen“.
Der Ochse, der in den Alpenregionen zu Pfingsten durchs Dorf getrieben wird, wurde zum „Pfingstochsen“. Noch heute wird er anlässlich dieses Festes mit Bändern, Blumen, Kränzen und Glocken behängt.
Nach den Feierlichkeiten mit viel Süßem im Besonderen und den Viechern im allgemeinen geht es nächste Woche nach Tel Aviv/Jaffa mit u. a. zwei Hähnchen-Gerichten.
Eine Antwort zu “15. Pfingsten – Schawuot שבועות”
Die Zeit vergeht schnell … und erst jetzt komme ich dazu, die letzten drei Eintragungen zu lesen … Benno und ich waren zur Frühjahrstagung der „Arbeitsgemeinschaft motorradfahrender Ärzte“ in Davos und haben für uns noch einige Tage Urlaub dort gemacht … unvermutet sind wir in den Rummel des Weltwirtschaftsforums geraten, welches dieses Jahr ausnahmsweise im Frühjahr stattfand … überall gab es Hundertschaften von Polizei, Militär, Wachhunde, Scharfschützen auf dem Kongreßzentrum, der Fluelapaß war gesperrt und wurde als Hubschrauberlandeplatz benützt, auch für solche Tagungsteilnehmer, welche mit dem Privatjet nach Altenrhein geflogen waren … eine endlose Kolonne von schwaren Limousinen, allesamt mit dem HH-Kennzeichen von „Europcar“, kaum Elektroautos, der Verkehr war immens, überall wurde kontrolliert, am Waldrand standen getarnte Radareinrichtungen, die Stromkästen waren mit Stacheldraht geschützt, die Innenstadt war für Nicht-Teilnehmer abgesperrt, an den Geschäften wurden für die drei Tage extra große Banner und Verkleidungen angebracht – aus Kunststoff, offenbar, wie der örtlichen Presse zu entnehmen war, nicht recyclebar … umweltfreundlich war diese Veranstaltung, die sich nach außen hin, neben dem Krieg in der Ukraine, dem Klimawandel verschrieben hat, nicht; 6000 Einsatzkräfte sorgten für die Sicherheit von 2000 Teilnehmern, teilnehmen können nur Unternehmen mit einem Vermögen von mindestens 5 Milliarden Dollar … damit will ich es bewenden lassen – denn es fiel mir auf, daß viele orthodoxe Juden durch die Straßen liefen, auch begegneten wir welchen während unserer Wanderung auf die Schatzalp … die Recherche ergab, daß Davos, Arosa und St. Moritz offenbar beliebte Urlaubsziele der orthodoxen Juden sind … somit schließt sich der Bogen zu diesem Blog …
LikeLike